
Gemeinschaftlich genutzter öffentlicher Raum ist wesentliches Kennzeichen europäischer Kultur. Die Brandenburgische Landesverfassung sieht den freien Zugang zu Naturschönheiten vor. (§40).
Im Wahlkampf wurden fast alle Uferwegbefürworter. Sogar die CDU. Sie verteilte ein Stadtplänchen, in dem am Griebnitzsee dreimal das Wort Uferweg steht. Natürlich nicht vor dem Haus ihres Kandidaten Kirsch.
Am 15. Mai 2024 wurde in der letzten Situng der Potsdamer Stadtverordneten vor der Kommunalwahl am 9.6. der Bebauungsplan für die westliche Insel Neu Fahrland beschlossen. Änderungsanträge der Freien Fraktion mit dem Stadtverordneten Andreas Menzel, die darauf abzielten, einen die gesamte Insel umrundenden öffentlichen Uferweg als Planungsziel aufzunehmen, wurden von der Stadtverwaltung und mit den Stimmen von CDU, SPD, FDP und Grünen abelehnt!
In Potsdam gibt es ein Uferwegekonzept und eine Uferbeauftragte. Die meisten Parteien sprechen sich in ihren Wahlprogrammen für öffentliche Uferwege aus. Die Weichen für die Zukunft werden aber durch konkrete Entscheidungen der Stadtverordneten gestellt. Für Neu-Fahrland wurde sehenden Auges eine Chance verpasst, einen Uferweg dauerhaft für die Öffentlichkeit zu sichern.
Langer Atem wird auch für die in Planung befindlichen Uferwege am Griebnitzsee und am Groß-Glienicker See benötigt. Seit vielen Jahren kämpfen hier Bürgerinitiativen für den freien Zugang zum See.
